Definition:
Im Zusammenhang mit Staubexplosionen wird der bei einer Explosion eines Staub/ Luft Gemisches in geschlossenen Behältern bei optimaler Konzentration maximal auftretende Druck pmax und der maximal zeitliche Druckanstieg (dp/dt)max bestimmt.
Ein Staub ist in der jeweils untersuchten Form ( z.B. Feinheit, Feuchte) nicht explosionsfähig, wenn über einen weiten Konzentrationsbereich (mindestens von 30 - 2000 g/m³) keine Entzündung auftritt.
Als "nicht staubexplosionsfähig" kann ein Stoff nur dann eingestuft werden, wenn von seiner chemischen Beschaffenheit her exotherme Oxidationsreaktionen ausgeschlossen sind oder wenn die Untersuchungen zur Explosionsfähigkeit auch für Feinstaub (< 63 µm) zu keiner Explosion geführt haben.
Der maximale zeitliche Druckanstieg ist volumenabhängig. Das Produkt aus dem maximalen zeitlichen Druckanstieg und der dritten Wurzel des betreffenden Volumens ist konstant (kubisches Gesetz) und wird als KSt-Wert bezeichnet.
Nach ihm lassen sich verschiedene Explosionsklassen für brennbare Stäube definieren:
KSt-Wert |
Staubexplosionsklassen |
KSt-Wert < 200 bar m s-1 |
St 1 |
200 bar m s-1 < KSt-Wert < 300 bar m s-1 |
St 2 |
KSt-Wert > 300 bar m s-1 |
St 3 |
Die Staubexplosionsklasse liefert nur einen Hinweis, welches Schutzkonzept im Zusammenhang mit Staubexplosionen bzw. wie Maßnahmen des konstruktiven Explosionsschutzes auszulegen sind.
Prüfverfahren:
gemäß BG Chemie R 003 6/2000 in einer 20-L-Staubexplosionskugel oder in einem 1 m³-Behälter
(Nähere Informationen hierzu auch unter Brand- & Explosionsschutz)
sicherheitstechnisch relevante Bedeutung:
Diese Daten werden für die apparative Auslegung und für den konstruktiven Explosionsschutz benötigt.
Schutzmaßnahmen |
Zu beachtende Kenngrößen |
Explosionsfeste Bauweise |
Maximaler Explosionsüberdruck |
Explosionsdruckentlastung |
Maximaler Explosionsüberdruck, KSt-Wert |
Explosionsunterdrückung |